Wir beobachten in der Wirtschaft geradezu ein Fusionsfieber. Viele glauben, durch Zusammenschlüsse und Aufkäufe ihre Marktmacht zu steigern und dadurch erfolgreicher zu werden. Natürlich bringt es viele Vorteile, wenn man größer wird. Man kann billiger einkaufen, die Marktrepräsentanz ist breiter und in der Regel kann man auch billiger produzieren (economies of scale). Aber man handelt sich auch eine Reihe von Nachteilen ein: Entscheidungsprozesse werden oft länger, die Organisation wird schwerfälliger und schwerer überschaubar. Bei Fusionen gehen oft wichtige Teile der jeweiligen Unternehmenskulturen unter. Das vergrößerte Unternehmen verliert oft an Flexibilität in der Reaktion auf neue Herausforderungen.

Die Natur zeigt uns, dass nicht Größe an sich vorteilhaft ist, sondern dass es auf die richtige Größe ankommt. Die Dinosaurier sind ausgestorben, obwohl oder vielleicht sogar weil sie sehr große Tiere waren. Kleine Tiere, wie die Insekten, sind in der Evolution außerordentlich erfolgreich. Bäume können groß werden, aber eine bestimmte Höhe können sie nicht überschreiten, weil dann die Kapillarwirkung, die die Versorgung des Baumes gewährleistet, nicht mehr funktioniert. Auch heute noch sind Handwerksbetriebe oder Arztpraxen eher klein, weil so ein direkterer Kundenkontakt gewährleistet ist und sie flexibler reagieren können.

Wenn Sie das Wachstum Ihres Unternehmens steuern, überlegen Sie sich, was für Ihr Geschäftsfeld die richtige Größe ist, um auch zukünftig die Leistungen optimal erbringen und vermarkten zu können. Größe ist kein Wert an sich.

Posted in: Zehn “Managementweisheiten”, die der Evolutionsmanager anders sieht:

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