Die traditionellen Unternehmensberatungen empfehlen bei ihren Restrukturierungsprozessen immer wieder, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren und alle anderen Tätigkeiten abzustoßen. Das ist oft mit einer erheblichen Reduzierung von Arbeitsplätzen verbunden (sich gesundschrumpfen). In der Betrachtungsweise des Evolutionsmanagements ist es wichtig, sich die zukünftigen Prozesse anzuschauen und von dort aus zu entscheiden, welche Prozesse für das Unternehmen wichtig sind. Dies kann auch bedeuten, dass das Unternehmen das Kernge- schäft ausweitet oder verschiebt, um dadurch zukunftsfähig zu werden. Dazu gehört auch die Entscheidung, sich neue Kernkompetenzen anzueignen.

Ein Elektronikhersteller, der bisher nur Kompetenzen in der Analogtechnik besaß, musste sich gegen den Widerstand von Teilen im Unternehmen völlig neue Kompetenzen in der Digitaltechnik aneignen. Eine Reihe von Konzernen aus der Stahlindustrie haben sich systematisch diversifiziert bzw. ihr Kerngeschäft verlassen, um gegen den Rückgang des Stahlgeschäftes in Deutschland gewappnet zu sein. Die Preussag übernahm TUI und Mannesmann baute mit D2 das Mobilfunkgeschäft auf. Die Konzentration auf das Kerngeschäft birgt immer die Gefahr in sich, dass zukünftige Trends nicht vorausschauend berücksichtigt werden. Richtig ist an diesem Leitsatz, dass man Prozesse, die andere billiger und besser durchführen können, auch an andere abgeben sollte.

Bei der Festlegung Ihrer Geschäftsfelder schauen Sie in die Vergangenheit: Womit sind Sie groß geworden, was können Sie gut? Gleichzeitig schauen Sie in die Zukunft: Wie wird sich Ihr Marktfeld weiterentwickeln, welche Geschäftsfelder brauchen Sie zukünftig für die erfolgreiche Marktbewährung?

Posted in: Zehn “Managementweisheiten”, die der Evolutionsmanager anders sieht:

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